Fragen und Antworten zum Thema Referenzmaterialien
Referenzmaterialien spielen eine entscheidende Rolle in Laboren und der Industrie. Bald werden LVA Referenzmaterialien in höchster Qualität zu kaufen sein. Durch dieses Angebot erweitern wir unser Portfolio und leisten einen wichtigen Beitrag zur Lebensmittelsicherheit in Österreich.
In unseren FAQs beantworten wir häufig gestellte Fragen zu verschiedenen Aspekten von Referenzmaterialien – von ihrer Definition und Bedeutung über Zertifizierung und Qualitätsstandards bis hin zur richtigen Handhabung und Lagerung. Sollten Sie weitere Fragen haben die hier nicht beantwortet wurden, freuen wir uns von Ihnen zu hören!
Was sind Referenzmaterialien?
Referenzmaterialien sind standardisierte Substanzen oder Proben, die verwendet werden, um
- Messmethoden zu kalibrieren,
- Ergebnisse zu überprüfen oder
- die Qualität von Analysen sicherzustellen.
Sie dienen als Vergleichsgrundlage in Laboren und gewährleisten, dass Messungen präzise und reproduzierbar sind. Dabei zeichnen sich Referenzmaterialien durch bekannte und genau festgelegte Eigenschaften aus, wie beispielsweise chemische Zusammensetzungen oder physikalische Parameter. Sie spielen eine zentrale Rolle in der Qualitätskontrolle und sind unverzichtbar für die Validierung analytischer Methoden, um verlässliche und nachvollziehbare Ergebnisse in verschiedenen Industrien, insbesondere in der Pharma-, Chemie- und Lebensmittelbranche, sicherzustellen.
Müssen Referenzmaterialien gewisse Standards erfüllen?
Ja, Referenzmaterialien müssen strenge Standards erfüllen, um ihre Eignung und Verlässlichkeit sicherzustellen. Sie werden nach international anerkannten Normen, wie denen der ISO (International Organization for Standardization), hergestellt und zertifiziert. Diese Standards gewährleisten, dass die Eigenschaften der Referenzmaterialien, wie ihre Reinheit, Zusammensetzung oder Konzentration, genau definiert und dokumentiert sind. Zudem müssen sie eine hohe Stabilität und Homogenität aufweisen, um konsistente Ergebnisse in unterschiedlichen Messungen und über längere Zeiträume hinweg zu gewährleisten. Durch die Einhaltung dieser Standards tragen Referenzmaterialien maßgeblich zur Genauigkeit und Reproduzierbarkeit von Laboranalysen bei.
Die Referenzmaterialien der LVA sind nach ISO 17034 hergestellt.
Wo ist der Unterschied zwischen Referenzmaterialien (RM) und zertifizierten Referenzmaterialien (CRM)
Der Unterschied zwischen Referenzmaterialien (RM) und zertifizierten Referenzmaterialien (CRM) liegt in ihrer Qualität und dem Grad der Überprüfung. Referenzmaterialien (RM) sind Substanzen oder Proben mit bekannten Eigenschaften, die für Kalibrierungen, Qualitätskontrollen und Validierungen verwendet werden. Sie bieten eine Grundlage für verlässliche Messergebnisse, jedoch ohne formelle Zertifizierung.
Zertifizierte Referenzmaterialien (CRM) hingegen durchlaufen strenge Prüfungen und sind nach internationalen Standards, wie ISO 17034, zertifiziert. CRMs verfügen über eine genaue Dokumentation und sind mit einem Zertifikat versehen, das die spezifischen Werte und Unsicherheiten angibt. Dadurch bieten sie eine noch höhere Genauigkeit und Rückverfolgbarkeit als herkömmliche Referenzmaterialien.
Bei der LVA können Sie sowohl Referenzmaterialen, als auch zertifizierte Referenzmaterialien beziehen.
Wo liegt der Unterschied von Einzelstandards und Mischlösungen?
Der Unterschied zwischen Einzelstandards und Mischlösungen liegt in ihrer Zusammensetzung und Anwendung. Einzelstandards sind Lösungen, die nur eine definierte Menge einer einzigen Substanz enthalten. Sie werden häufig verwendet, um spezifische Substanzen präzise zu kalibrieren oder zu analysieren. Einzelstandards bieten den Vorteil einer hohen Genauigkeit bei der Analyse einzelner Komponenten.
Mischlösungen hingegen enthalten mehrere Substanzen in genau festgelegten Konzentrationen. Sie werden verwendet, um mehrere Komponenten gleichzeitig zu analysieren oder Kalibrierungen für komplexere Proben durchzuführen. Mischlösungen sparen Zeit und Aufwand, da mehrere Stoffe gleichzeitig bestimmt werden können, eignen sich jedoch vor allem für spezifische Anwendungen, bei denen das Zusammenspiel der Komponenten relevant ist.
Bei der LVA können sowohl Einzelstandards als auch Mischlösungen erworben werden.
Was sind akkreditierte Referenzmaterialien?
Akkreditierte Referenzmaterialien sind speziell geprüfte und zertifizierte Substanzen, die nach internationalen Standards hergestellt und überwacht werden. Sie erfüllen strenge Qualitätsanforderungen und werden von akkreditierten Laboren unter Einhaltung der ISO 17034 Norm produziert. Diese Referenzmaterialien bieten höchste Präzision und Zuverlässigkeit in analytischen Prozessen, da sie durch offizielle Stellen geprüft und validiert wurden.
Akkreditierte Referenzmaterialien kommen vor allem in Bereichen wie der pharmazeutischen, chemischen und Umweltanalytik zum Einsatz. Sie gewährleisten, dass Kalibrierungen, Prüfungen und Qualitätskontrollen auf höchstem Niveau und mit größter Genauigkeit durchgeführt werden können.
Was bedeutet metrologische Rückführbarkeit?
Metrologische Rückführbarkeit bedeutet, dass Messergebnisse auf nationale oder internationale Standards zurückgeführt werden können, die durch eine ununterbrochene Kette von Vergleichsmessungen mit bekannten Unsicherheiten verknüpft sind. Diese Rückführbarkeit stellt sicher, dass die Messungen konsistent und vergleichbar sind, unabhängig davon, wo oder wann sie durchgeführt werden.
Ein wesentlicher Bestandteil der metrologischen Rückführbarkeit ist die Verwendung zertifizierter Referenzmaterialien und kalibrierter Messinstrumente, die regelmäßig überprüft und mit anerkannten Normen abgeglichen werden. Dies ist entscheidend für die Genauigkeit und Glaubwürdigkeit von Messergebnissen, insbesondere in Bereichen wie der Laboranalytik, Fertigung und Qualitätskontrolle.
In Österreich ist - auch in der Lebensmittelindustrie - die Bundesanstalt für Eich- und Vermessungswesen (BEV) die zuständige Behörde für die metrologische Rückführbarkeit.
Wie sollen Referenzmaterialien gelagert werden?
Die richtige Lagerung von Referenzmaterialien ist entscheidend für deren Stabilität und Genauigkeit. Hier sind einige grundlegende Empfehlungen:
- Temperaturkontrolle: Lagern Sie die Materialien gemäß den Herstellerangaben – oft sind gekühlte (+2 bis +8 °C) oder gefrorene (-20 °C oder tiefer) Bedingungen erforderlich. Raumtemperatur kann für bestimmte Materialien ausreichen.
- Lichtschutz: Viele Referenzmaterialien sind lichtempfindlich. Bewahren Sie sie in lichtundurchlässigen Behältern oder in einem dunklen Lagerraum auf.
- Feuchtigkeitskontrolle: Halten Sie hygroskopische Materialien in trockenen Umgebungen oder mit Trockenmitteln, um Qualitätsverluste zu vermeiden.
- Luftdichte Behälter: Verwenden Sie die Originalverpackung oder luftdicht verschlossene Behälter, um Kontamination oder Oxidation zu verhindern.
- Minimierung von Temperaturschwankungen: Nehmen Sie nur die benötigte Menge aus der Lagerung. Besonders bei gekühlten oder gefrorenen Referenzmaterialien ist es wichtig das Gebinde nicht unnötigen Temperaturänderungen auszusetzen und bei der Entnahme rasch zu arbeiten.
- Kennzeichnung & Dokumentation: Notieren Sie Lagerbedingungen, Öffnungsdaten und Haltbarkeitsfristen, um die Rückverfolgbarkeit zu gewährleisten.
Durch die Einhaltung dieser Maßnahmen bleibt die Qualität Ihrer Referenzmaterialien erhalten.
Sie haben Fragen? Wir beraten Sie gerne.
